Zeige deine Wunde*
Und dann stünde man eines Tages am Ring als Cut-Woman, bewaffent mit Gummihandschuhen, Adrenalinlösung, Vaseline, Wattestäbchen, Eis, Bandagen und Tapes und würde angesichts des Blutsturzes am Augenlid dem tapferen Kämpfer, der tapferen Kämpferin ruhig zureden: 'Is' nur halb so schlimm. Das kriegen wir hin.'
*
(Einen Tacker brauchen Sie dann auch noch.)
Ja, wie recht Sie mit Ihrer rhetorischen Frage haben! Letztlich sind wir Wundmaler. Überhaupt ist das einer der großartigsten und wahrhaftigsten Imperative der Menschheitsgeschichte. Und da man mit Beuys nicht anders kann als in grundsätzlichen, überzeitlichen Begriffen zu reden, sei behauptet, dass Bloggen nichts anderes ist, als den Großen Menschheits-Text über den Schmerz fortzuschreiben.
[Soweit ich informiert bin (und ich gucke fast jeden Samstag Abend Boxen) wird nicht sofort getackert. Der Trick ist, die Vaseline so dick und geschickt zu platzieren, dass a) des Gegners Faust darauf abrutscht und b) das Blut daran vorbeilaufen kann.]
Aber meist wirds mir zu aufregend. Ganz hab ich
zuletzt den Kampf von Kentikian gegen
Toktaulova gesehen. Bis zur Wundpflege gingen
meine Phantasien bisher noch nicht. Aber jetzt,
wo Sies angesprochen haben! ;-)
Bonnui! Audrii
Let's get ready to rumble,
Anousch
EDIT: Autsch, es blutet immer noch ...
Augen zu und --- tack!
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