17
Dez
2008

Lasst uns Wolframfäden spinnen

Unsere emotionale Stabilität ist an die Glühbirne gebunden.

Ingo Maurer

Seit Jahren versuche ich vergeblich mein ökologisches Gewissen mit dem Einsatz von Energiesparlampen zu beruhigen. Aber noch nie habe ich das feindliche Leuchten länger als fünf Minuten ertragen und noch immer habe ich ruckzuck wieder eine traditionelle Glühbirne in die Fassung geschraubt. Augenblicklich ist es wieder da: das Glück und die Seligkeit, so als würde mit dem Glimmen der Glühfäden das Urvertrauen in uns hinein wärmen. Eine Glühbirne ist schon der Form wegen Mamma und Uterus zugleich. Wie aber sollen sich die Körper finden, wenn um uns nur noch neonweißen Gleißen ist?
Nein, wir können das archaische Erbe nicht abtöten. In uns flackert noch das Höhlenfeuer.

Und hier ein wunderbares Plädoyer für die Glühbirne. 

Trackback URL:
https://anjaodra.twoday.net/stories/5390072/modTrackback

Gregor Keuschnig - 17. Dez, 18:14

Danke für den Hinweis. Toller Artikel.

Anousch O. - 17. Dez, 19:09

Ich freue mich über jeden Artikel, der die Energiesparlampe in ein schlechtes Licht rückt.
g a g a - 18. Dez, 23:49

ich mich auch ich mich auch!
Anousch O. - 19. Dez, 01:09

Dann ist das hier ein wahres Fest!
books and more - 17. Dez, 18:59

Energiesparlampen - Geißel der Menschheit! So was kommt mir nicht in meine Schreibtischlampe! Never! Im Licht einer Energiesparlampe lesen?!? Undenkbar! Verbot? Pah! Ein (herrlich warm leuchtender) Schwarz[!]markt wird sich etablieren! Merken Sie sich meine Worte! Wollen wir gemeinsam in die Illegalität gehen?
Ihr fest entschlossener
Albert

Anousch O. - 17. Dez, 19:17

Ich sage: Ja! Lassen Sie uns die glühfädenscheinigen Rädelsführer einer goldgelb leuchtenden Bewegung zur Rettung unserer Seelen sein. Denn nichts weniger steht auf dem Spiel!

Mehr Licht! waren die letzten Worte Goethes, es sollen nun aber unsere Ersten sein!

Zu allem bereit,
Ihre Anousch
books and more - 17. Dez, 19:18

walhalladada - 17. Dez, 19:43

'Mehr Licht', wobei wir wieder bei Goethe, dem 'Kuchenfreund' gelandet sind ;)

PS: Der link linkt nicht mehr richtig, aber da Goethe in einem Sessel verstorben ist, wollte er gerade den urhessischen Satz formulieren: "Mer liecht hier so schlecht" als ihn nach den ersten beiden Worten der Tod ereilte...

Gregor Keuschnig - 17. Dez, 20:22

Alles falsch! Thomas Bernhard wusste es schon:

DAS ZWEIFELNDE UND DAS NICHTZWEIFELNDE, soll Goethe als VORletztes gesagt haben. Also einen wittgensteinschen Satz. Und kurz darauf jene zwei Wörter, die seine berühmtesten sind: MEHR LICHT! Aber tatsächlich hat Goethe als Letztes nicht MEHR LICHT, sondern MEHR NICHT! gesagt. Nur Riemer und ich - und Kräuter - waren dabei anwesend. Wir, Riemer, Kräuter und ich einigten uns darauf, der Welt mitzuteilen, Goethe habe MEHR LICHT gesagt als Letztes und nicht MEHR NICHT! An dieser Lüge als Verfälschung leide ich, nachdem Riemer und Kräuter längst daran gestorben sind, noch heute.

(Im Februar nächsten Jahres ist T. B. schon zwanzig Jahre tot.)
Anousch O. - 17. Dez, 21:25

O neische Du Schmerzensreische/Dein Aantlitz gnädisch meinäh nohd...
walhalladada - 18. Dez, 09:38

schenie scheint anschteckend zu sein :)
walhalladada - 18. Dez, 09:44

@gregor

Ich bin nun von der Stimmigkeit der Bernhardschen Version ganz & gar überzeugt ;)
kid37 - 18. Dez, 01:40

Ich werde Vorräte in meinem Keller anlegen. (Neulich ja noch mal in einem Anfall von Gutwilligkeit den Versuch gemacht, eine Energiesparlampe in der Diele zu etablieren. Aber dieses trübe Gefunzel ging einfach nicht. Dann ging die Lampe nach einem knappen Monat auch noch kaputt. Phhh. Vor Jahren las ich eine britische Studie, die darauf verwies, daß Energiesparlampen in Schlafzimmern aggressiv machen sollen. Mich macht schon der Gedanke aggressiv.)

Anousch O. - 18. Dez, 16:29

Lieber Kid, auch ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, eigens ein extra Zimmer anzumieten, um soviele Glühlampen horten zu können, die für eine erwartbare Lebenserwartung von 80 Jahren ausreichen müssten. Aber dank dieses Gottesgeschenkes braucht es nur ein Regal.
albannikolaiherbst - 18. Dez, 08:22

ABER.

Wurde nicht ähnlich das Verschwinden der Kerzen beklagt, das Ende des warmen Lichtes usw.?
Mein eigenes Verhältnis zur Glühbirne ist ein sachliches, so, wie zur Halogenleuchte, die ich vorziehe, weil meine Augen zunehmend schlecht werden insbesondere in der Ausnutzung von Licht - es muß um mich immer heller werden. Freilich habe ich jegliche Form von flackerndem Gedämmer, nach meinen pubertären Geheimnisphasen, immer gemieden. An den Sparlampen stört mich, daß sie nicht s o f o r t hell sind, sonst eher nichts.

Anousch O. - 18. Dez, 16:39

Geklagt wurde immer viel, aber in Zukunft werden wir dabei ziemlich fahl aussehen.

 [Die Kerze war ja nie weg, und doch wird sie eine Renaissance sondergleichen erleben.]

Steffen (Gast) - 18. Dez, 09:41

Lichterketten

Jetzt, bei der überall präsenten Weihnachtsbeleuchtung, strahlen die konventionellen Lichterketten doch das "wärmste" Licht aus.

Anousch O. - 18. Dez, 16:42

Und man stelle sich einen Schwibbbogen mit Kompaktleuchtstoffröhren bestückt vor! Nicht auszudenken! Dahin wäre alle Heimeligkeit.
schneck08 - 18. Dez, 23:07

man wird sich also dereinst konspirativ treffen, und sei es nur fürs licht! bei überlisteten stromzählern, manipulierten feinstaubabsauganlagen, getürkten lebensmittelquittungen, gefälschten arztbriefen, erpressten emissionseditionen und im wald nächtens reihum vergrabenem restmüll werden wir uns in tiefen kellern oder fehlböden unterm dach versammeln, kleine zettel austauschen, uns leise worte in die ohren flüstern, uns umarmen und küssen und lieben und die parole wird sein ewig: emil.

Anousch O. - 19. Dez, 00:56

Es wird am Ende die schönste Zeit unseres Lebens gewesen sein.
walhalladada - 18. Dez, 23:18

so eine art gif-away zu fortgeschrittner stunde :)


Anousch O. - 19. Dez, 01:06

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