Weiblich, ledig, jung sucht...

Edward Hopper 'Empty Room'
Bleiberecht in einer Wohngemeinschaft.Lange Zeit war das WG-Leben in den Top Ten der Dinge, von denen ich glaubte, sie nie (wieder) zu tun, ziemlich weit oben gelistet. Ich habe bislang nur einmal eine kurze Zeit in einer WG gewohnt. Es war 2000/01 in Potsdam-West, Nansenstraße, nicht weit vom Park Sanssouci entfernt. Meine Mitbewohnerin hieß Conny, war nicht besonders hübsch, sehr lieb und Motörhead-Fan. Sie studierte Sozialpädagogik an der FH, aber eigentlich war sie immer nur krank und deswegen nie da, sondern Zuhause in Eberswalde.
Vor einer Weile hat mich der Chauffeur mal durch Eberswalde gefahren und wir waren erstaunt, wie ansehnlich dieser Außenposten unserer Republik ist. Nach Lektüre dieses Beitrags empfehle ich den Wikipedia-Eintrag und insbesondere den Unterpunkt 'Superlative'.
Conny hauste in dem 9 qm kleinen Verschlag, und man kann es nur Hausen nennen, denn ein schlampigeres Frauenzimmer hatte die Welt noch nicht gesehen! Ihr auffällig attraktiver Freund schien die Vermüllung insofern nicht zu stören, als er die gute Conny bald schwängerte und sie nun gänzlich fort blieb. Da sie zwar chaotisch, aber anständig war, zahlte sie die Miete weiter und somit hatte ich die Wohnung für mich allein. (Aber auch ich war damals von Donnerstag bis Dienstag beim Geheimrat in Weimar und nur Mittwochs studierte ich in Potsdam.) An meinem 25 qm großen Zimmer war ein riesiger Balkon, aber ich war jung und töricht und wusste seine gigantomanischen Ausmaße nicht zu würdigen und also entsprechend zu bepflanzen. Heute indessen widme ich nur wenigen Dinge soviel Aufmerksamkeit wie den Balkonblumen.
Also ich mag nicht mehr einsam im Tomatenkonkasse herumrühren, einsam mit dem Teller Spaghetti zum Fernseher schlurfen und einsam Tatort gucken. (Außerdem knallen sich meine Junkie-Nachbarn gerade wieder gegenseitig gegen die Wand, was sich echt furchtbar anhört und meine allerletzten Nerven kostet, ebenso mein diesbezüglicher Kampf mit Polizei und Vermieter.)
Mit anderen Worten: Ich muss hier raus! Wer kann mir helfen?
Und vielleicht überlegt jetzt manch einer hin und her: Mmm, mmmh, mmmh, süß ist sie ja, aber anderseits war sie auch schon in der Klapse. - Ja, und ich kann es nur jedem weiterempfehlen! Zur Beruhigung sei betont, dass ich ja keine Persönlichkeitsstörung habe, sondern nur ein gebrochenes Herz. (Okay, das habe ich mir jetzt gegönnt.)
Zum Ausschneiden: Ab ca. 20 qm nach Osten, Süden oder Westen, am liebsten in Kreuzberg oder Nord-Neukölln, um die 330 warm. Gerne mit Seeblick. Kontakt: anja.odra et web-de.
DANKE!
eine zitternde
pappel die nie ihre
blätter verliert
aber wem sage ich das.
[Die Lateinerin in mir zweifelt übrigens den Casus an.]
wirds bestimmt noch mal recht kalt.
wird sie arg, die Einsamkeit.
kultureller signifikanz und
höre deine f.lüche
ich räum für sie das/
zimmer
auf bevor ich mit/
hut
und mantel ins watt hinaus/
schreite
Sie wären dort nicht allein.
lobt
und die flut/
verschweigt
vor dem sollten sie/
auf der hut sein

Wenn ich könnt', zög' ich hin.
Sie erkennen mich am gepunkteten Regenschirm.
Aber wollten wir nicht ohnehin eine noch sozialistischere Gemeinschaft im Brandenburgischen gründen? Stichwort Lebensreform.
Vorfreudig,
Anousch
Leider woanders wohnend,
Ihr Bircher&Müsli
Hoffend,
Anousch
A.
Ich habe eine Wohnung zu vergeben.
Ab Dezember frei.
530 (glaub ich) Euro plus Nebenkosten. >>>> Bei Interesse.
Ich bestellte noch heute einen Robben-und Wientjes-Transporter, flösse an der Schönhauser anstatt des Verkehrs ein Gewässer. Aber angucken könnte ich mir die Wohnung ja trotzdem mal.
Sie hören/lesen von mir,
Anousch
Ich steige natürlich immer wieder gerne die Stufen zu Deinem Weimarer Dachterrassentraum hinauf:-)
schade, dass der ort falsch ist
Liebe Grüße,
Anousch
Klapse kenne ich auch von innen.
Du schreibst sehr angenehm und gefühlvoll, sehr schön.
Komme aus NRW.
Die Klapse war eine gute Erfahrung. Ich wäre auch noch länger geblieben, wenn ich nicht einen wichtigen Termin in Berlin gehabt hätte. Ich habe das Landschulheimfeeling sehr genossen. Doch als ich dann wieder Draußen war, habe ich es gar nicht so sehr vermisst. Denn das hohe Maß an Ausgeglichenheit Drinnen, steht der Kreativität doch sehr im Wege. Zum Glück konnte ich aber von Drinnen viel mitnehmen, das mir Draußen hilft. Vor allem Geduld. Es braucht seine Zeit.
Ich wünsche Dir viel Zuversicht!

Ich bin leider zu alt dafür...! Aber schöne Bilder haben Sie an die Wände Ihrer Wünsche gehängt!
Ihre Anousch
Anousch zu lesen ist meine Tapete!
;-) A.
It's the Blog of Books and More.
It is this girl with Zeppelin!
Neckerei, Viatikum, Ununterbrochene Heiterkeit
Denk Pink & nicht an 'Pinke' :)
Trackback URL:
https://anjaodra.twoday.net/stories/5318255/modTrackback