Präkambrium
Auf einer Anhöhe tauchte ein wunderschönes Rind auf, das ein ungewöhlich braun-glänzendes Fell hatte. Weitere solcher Rinder folgten und bald trottete die Kolonne Richtung Wassertränke. Eine kleine Senioren-Wandergruppe kam vorbei und war ebenfalls fasziniert von den Tieren, zumal sich ein Junges darunter befand, dass säugte und anschließend ausgelassen umhertollte. Nach einem Gespräch über dieses und jenes verabschiedete man sich und alles war ländlich-verlassen wie vordem. Die Baracken einer LPG markierten den Horizont, wir liefen darauf zu und tiefer hinein in Niesel und Dunst. Im Verschwinden des Lichtes leuchtete das Blattwerk der Bäume stärker und unwirklicher. Von den verlassenen Stallungen aus sah man einen Weiler und eine eigenartige Anordnung von Dingen. Diese entpuppten sich als der Findlingsgarten Seddiner See.
Neben Geschiebe sind hier bildhauerische Werke ausgestellt, von denen sich gerade die rostigen Stahlexponate wunderbar in die Landschaft fügen. Wir zwei waren die einzigen Menschen in diesem Parcours aus eiszeitaltem Gestein und nun Regen und Wind ausgesetzt. Ich mag das, es erinnert mich an nördlichere Landschaften.
Brandenburg, ein Samstag im November, keine Menschenseelen und ein Formationsflug von Graugänsen am Himmel.
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