Flohmarkt der Eitelkeiten
Warum?
1. weil sie von Vanity Fair herausgeben wird und
2. Bundesumweltminister Gabriel im Intro rhetorisch mit der Aufforderung brilliert, darauf zu achten, (...) was man im Lebensstil tun kann.
3. der smarte Ulf Poschardt im Editorial die Ethik der alten Griechen zu reflektieren anhebt, und dann
4. und hier bin ich doch zusammengezuckt, Herr Poschardt folgendes sagt: Meine These: Spätestens mit 30 muss man Dinge kaufen, die überdauerwn (sic!, falls Vanity Fair noch Korrektoren sucht, bitte hier melden!) - Möbel, Kunst, Häuser, Uhren, Geschirr, Gartenbänke.
Der Mann sagt nicht etwa frühestens, sondern drohend spätestens. Ich bin also hoffnungslos im Verzug. Meine gerade wieder gefundene Contenance nach der Aufregung um die ausbleibende Beurteilung meiner Magisterarbeit gerät bedenklich ins Wanken.
Ich fange mich wieder, weil es
5. sehr lustig wird, denn
6. unter Punkt 27 der Weltrettungstipps steht: Sie sollten nicht alles wegwerfen. In unserem Briefkasten landen regelmäßig jede Menge Umschläge. Wenn Sie ihre Briefe vorsichtig öffnen, können Sie die Umschläge wiederverwenden, indem Sie die alte Adresse mit einem Aufkleber abdecken. Das spart Geld und Bäume ... Herrlich!
7. Ab Punkt 41 geraten die Autofahrer ins moralische Visier: Lassen Sie ihr Auto am besten stehen. Auch wenn es sich um die Panzer handelt, für die in unserer Zeitschrift geworben wird. Wir sagen ja nicht 'Kaufen Sie keine Autos!', sondern 'fahren Sie einfach nicht mehr!' Das überzeugt nicht? Gut, dann
8. Punkt 42: Kaufen Sie ein Hybridauto. Ok, Toyota ist ästhetisch fragwürdig, daher allerletzte Konzession
9. Punkt 43: Fahren Sie zumindest kleinere Autos - z.B. Porsche 911.
Unter Punkt 47 fühlten sich dann wieder Leute wie ich angesprochen, die sich bislang (leider!) nicht mal einen Führerschein leisten konnten: Kaufen Sie sich einen elektrischen Rasenmäher.