Königlicher Palast
Den weltschönsten Beruf, den man derzeit haben kann, ist Wächter im Königlichen Palast.
Gestern bei Joseph. Vorher allerdings bei Horst zum Interview, daher hatten meine kleine Schwester und ich nur knapp zwei Stunden Zeit für den Kojoten. Ganz viel, ganz voll und leider ganz laut. Mir wäre lieber gewesen, sie hätten statt tausender Lautsprecher das stumme Grammophon angestellt. Auch in den Königlichen Palast drang das Gelärm, und dennoch war - mit den Worten des Meisters - sowohl das Feierliche der Selbstbestimmung des eigenen Lebens und der eigenen Gesten als auch die Bescheidenheit unserer Handlungen und unserer Arbeit in jedem Augenblick zu spüren wie Elektrizität. Daher fürchtete ich den Plastik-Schock, denn in einem Seitenarm der Rieckhalle hängt Warhols Celebrities-Shit an den Wänden und irgendwie mussten wir da noch durch für das obligatorische Museumstoilettenspiegelfoto. Da sagte die Kleine ganz ernst: "Schau am besten gar nicht hin."
Wir haben Joseph und Anselm. Die Amis Andy und Roy. Punkt für uns in diesem Fall.
Bezieherinnen von Transferleistungen können übrigens unentgeltlich in staatliche Museen und Königliche Paläste und ich muss da nochmal hin. Unbedingt.